Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

29. Spieltag - Samstag, 26.04.1997 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Energie Cottbus 2:2 (2:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Udo Tautenhahn, Moudachirou Amadou - Ronny Thielemann, Udo Fankhänel, Rico Reinold, Dirk Hempel, Borislav Tomoski - Mike Sadlo (82. Steven Zweigler), Henry Berg (65. Carsten Romanowsky); Trainer: Lutz Lindemann

Energie Cottbus: Kay Wehner - Mike Jesse, Thomas Hoßmang, Sven Benken - Jens Melzig, Detlef Irrgang, Willi Kronhardt, Jörg Woltmann (51. Ingolf Schneider), Toralf Konetzke (84. Sven Kubis) - Jens-Uwe Zöphel, Frank Seifert (46. Matthias Zimmerling); Trainer: Eduard Geyer

Tore: 1:0 Udo Tautenhahn (Foulelfmeter, 11.); 2:0 Borislav Tomoski (26.); 2:1 Detlef Irrgang (56.); 2:2 Detlef Irrgang (59.)

Schiedsrichter: Peter Augar (Berlin)

Zuschauer: 8200

Gelbe Karte: Moudachirou Amadou, Dirk Hempel, Borislav Tomoski / Jörg Woltmann, Thomas Hoßmang

Gelb/Rote Karte: Jörg Palke (71.) / -

Veilchen bringen Giganten ins Wanken

So toll kann Fußball sein. Das Gipfeltreffen der Regionalliga im Lößnitztal zwischen dem FC Erzgebirge Aue und Energie Cottbus bot alles, was diesen Sport angeblich zur schönsten Nebensache der Welt macht: rassige Zweikämpfe, vier Tore, Pfostenschüsse auf bei- den Seiten sowie eine prächtige Kulisse. Das 2:2 erhält beiden Mannschaften ihre Serie: Cottbus hat 55 und Aue nun 18 Spiele in Folge nicht mehr verloren.

Dabei waren die Veilchen nahe daran, den Giganten der Liga seine erste Saisonniederlage beizubringen, als sie zur Halbzeit mit 2:0 führten. Aber ein Doppelschlag von Detlef Irrgang, der sonst von Rico Reinold gut abgeschirmt wurde, brachte noch den Ausgleich. "Schade, wir grätschten beide nach dem Ball, aber ich kam nicht mehr heran", schilderte Reinold das Tor zum 2:2. Den Auer Youngster hat die Berufung in den Olympiakader 2000 sichtlich motiviert. Er blieb nicht nur seinem Gegenspieler auf den Fersen, sondern wurde auch torgefährlich. Seinen Flachschuß (22.) konnte Energie-Keeper Kay Wehner nur mit einer Glanzparade abwehren.

Udo Tautenhahn (Aue) freut sich über sein soeben erzieltes Elfmetertor, rechts die enttäuschten Cottbusser Jens Melzig und Torhüter Kay Wehner. Foto: Frank Kruczynski

Der FCE drückte von Beginn an auf das Tempo. Nach einem Strafraumfoul am glänzend aufgelegten Borislav Tomoski gab es schon in der elften Minute Elfmeter. Libero Udo Tautenhahn verwandelte sicher. Eine Viertelstunde später krönte Tomoski, der bei seinen Soli meist nur durch Foul zu stoppen war, seine starke Leistung. Der 24jährige Mazedonier nutzte eine Unsicherheit in der Cottbuser Abwehr und zirkelte das Leder aus spitzem Winkel zum 2:0 ins Tor. Später hatte er sogar den dritten Treffer auf dem Fuß, aber nach Doppelpaß mit Ronny Thielemann traf der künftige Spieler von Hansa Rostock nur den Pfosten. Seine Lücke soll beim FCE der 20jährige Albaner Ervin Skela schließen, der in Aue heute einen Zweijahresvertrag unterzeichnen soll. Ebenfalls für zwei Jahre verlängert hat der verletzte Libero Mentor Miftari.

Die Gefährlichkeit von Cottbus blitzte in der ersten Halbzeit nur einmal auf. Nach einem lehrbuchreifen Konter (41.) traf Toralf Konetzke nur den Pfosten. Dennoch kam Energie innerhalb von drei Minuten zum Ausgleich. Jens Melzig verlängerte eine Ecke per Kopf, Irrgang lochte ein. Dann vertändelte Jörg Palke den Ball gegen Matthias Zimmerling, dessen Eingabe erneut Irrgang verwandelte. Aber Aue steckte nicht auf, blieb auch nach der Ampelkarte für Palke am Drücker.

"Ich bin stolz auf diese Mannschaft, die sich von Woche zu Woche steigert. Nur ein Vorwurf. Die beiden Gegentore waren Geschenke", sagte Trainer Lutz Lindemann, der wie alle Auer gegen Cottbus besonders heiß war, sogar kurzärmelig das Spiel verfolgte. Uli Steudel, Freie Presse, 28.04.1997

Sven Benken (Cottbus, links) im Zweikampf mit Aues Mike Sadlo. Foto: Frank Kruczynski