FC Berlin: Daniel Bartel - Mario Maek, Heiko Brestrich, Jens Reckmann - Marco Höppner (79. Daniel Jonelat), Mario Kallnik, Ayhan Gezen, Roman Müller, Thomas Dahlke (80. Mathias Lau) - Timo Lesch, Marek Seruga (66. Mikhail Pronichev); Trainer: Werner Voigt
FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Ronny Thielemann, Rico Reinold (46. Jörg Leonhardt), Udo Tautenhahn, Borislav Tomoski, Carsten Romanowsky - Henry Berg (56. Steven Zweigler), Mike Sadlo (68. Dirk Hempel); Trainer: Lutz Lindemann
Tore: 0:1 Steven Zweigler (75.)
Schiedsrichter: Jürgen Backhaus (Steinheuterode)
Zuschauer: 415
Gelbe Karte: Heiko Brestrich / Udo Tautenhahn
Standardresultat für Erzgebirger in Berlin
Die Reisen in die Hauptstadt haben sich in jüngster Vergangenheit für Fußball-Regionalligist FC Erzgebirge Aue allemal gelohnt. Nach den 1:0-Erfolgen bei Tennis Borussia und dem 1. FC Union gewann man nun auch beim FC Berlin mit dem gleichen Resultat und rehabilitierte sich damit auch für die 1:5-Niederlage eine Woche zuvor gegen Nordhausen. Es dauerte allerdings bis eine Viertelstunde vor Schluß, ehe die Gäste ihrer mit zunehmender Spielzeit immer deutlicheren optischen Überlegenheit auch zahlenmäßig Ausdruck verleihen konnten. Dem eingewechselten Steven Zweigler war es vorbehalten, nach Vorarbeit von Tomoski mit einem trockenen Flachschuß aus der Drehung den entscheidenden Treffer zu erzielen.
Die Entscheidung hatte sich allerdings im Verlauf der zweiten Halbzeit abgezeichnet. "Wir haben nach dem Wechsel mehr Druck gemacht und hatten auch die besseren Möglichkeiten", fand Aues Trainer Lutz Lindemann. Anfangs taten sich seine Schützlinge allerdings recht schwer. Vor allem brauchten sie geraume Zeit, um sich auf die widrigen äußeren Bedingungen einzustellen. Denn ein äußerst holpriger Platz sowie der böige Wind sorgten doch für manche Kapriole. Die Berliner kamen damit zunächst besser zurecht, hatten auch die erste richtige Chance, als Gezens Direktschuß abgeblockt wurde und Reckmann den Abpraller knapp verzog (10.).
Aue wurde danach zwar optisch überlegen, doch mit der unmittelbaren Torgefahr haperte es noch. Bei einem der wenigen Konter wäre der FCB sogar beinahe in Führung gegangen, als Dahlke nach einem Solo allein vor Beuckert auftauchte, diesen aber nicht überwinden konnte (31.). Ungeachtet dessen kamen die Gäste nun besser ins Spiel, angetrieben vor allem vom eleganten Tomoski. Immer wenn er am Ball war, wurde es auch gefährlich. So bereitet er mit einem Riesensolo Bergs Chance vor, doch der verzog knapp (38.). Pech hatte kurz darauf Tautenhahn, dessen Freistoß Bartel noch an den Außenpfosten lenkte (41.).
Auch nach dem Wechsel dominieren die "Veilchen". Nach dem Schreckschuß durch Lesch (49.) wurde die optische Überlegenheit immer deutlicher. Nur die Chancen wurden nicht genutzt: Romanowsky und Sadlo scheiterten im Doppelversuch an Bartel (61.), dann warf sich der FCB-Keeper nochmals Sadlo vor die Füße (67.). Erst der eingewechselte Zweigler brach schließlich den Bann. In der Schlußphase drängten die Gastgeber dann zwar noch einmal mit Macht auf den Ausgleich, doch Aue brachte den Vorsprung sicher über die Zeit. Tautenhahn hätte sogar noch für einen zweiten Treffer sorgen können (88.). Sascha Stolz, Freie Presse, 12.05.1997
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