Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

2. Spieltag - Samstag, 05.08.2000 - 14:00

Dresdner SC - FC Erzgebirge Aue 0:2 (0:1)

Dresdner SC: Rene Groß - Knut Michael, Thomas Hoßmang, Frank Baldauf - Tino Wächtler, Ronald Schmidt (55. Ronny Ernst), Sven Ratke, Nikica Maglica, Boris Lucic, René Beuchel (55. Sergio Bustos) - Rocco Milde (60. Alexander Gleis)

FC Erzgebirge Aue: Maik Kischko - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Roman Müller, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Matthias Heidrich (88. Peter Heidler) - Jörg Kirsten (84. Tonci Boban), Maik Kunze (78. Ronny Jank), Marian Pagels; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 0:1 Borislav Tomoski (4.); 0:2 Maik Kunze (53.)

Schiedsrichter: Jürgen Aust (Köln)

Zuschauer: 3098

Gelbe Karte: Thomas Hoßmang, Ronny Ernst / Matthias Heidrich, Holger Hasse, Marco Kurth, Marian Pagels

Havannas für die Gäste

FC Erzgebirge Aue übernimmt nach 2:0 in Dresden Tabellenspitze

Der FC Bayern München kann kommen. Entgegen den Befürchtungen von Trainer Gerd Schädlich, dass sich die Fußballer des FC Erzgebirge zu sehr auf das Freundschaftsspiel gegen den deutschen Rekordmeister morgen in Aue konzentrieren, haben die Veilchen in der Regionalliga einen Saisonstart nach Maß hingelegt. Im ersten Auswärtsspiel beim Dresdner SC waren sie am Sonnabend einsatzstärker, cleverer und konsequenter in der Chancenverwertung als die Gastgeber. Mit einem verdienten 2:0-Erfolg übernahmen die Erzgebirger vorerst sogar die Tabellenspitze.

Für den FCE lief die Partie optimal. Das frühe Führungstor in der dritten Minute durch Borislav Tomoski, der den Abpraller eines kapitalen Pfostenschusses von Marco Kurth versenkte, hatte die Gastgeber geschockt. Mit dem 2:0 sorgte Maik Kunze unmittelbar nach Wiederanpfiff für zusätzliche Sicherheit in den Reihen der Gäste. Trotzdem fand der Trainer Grund zur Kritik. „Spielerisch ist eine Steigerung notwendig. In der Abwehr gab es noch zu viele Lücken. Wenn der DSC seine Chancen genutzt hätte, wäre es für uns sehr schwer geworden", erklärte Schädlich. Tatsächlich schafften es die Dresdner, nach einem desolaten Beginn mit vielen Fehlpässen die Auer in der Schlussphase der ersten Halbzeit etwas unter Druck zu setzen. In der 35. Minute überlistete Ronald Schmidt FCE-Keeper Maik Kischko mit einem Heber, aber Libero Udo Tautenhahn rettete in letzter Sekunde.

Auer Fanblock im Rudolf-Harbig-Stadion beim DSC. Foto: Unger

Zur Pause redete der Trainer vor allem seinen Manndeckern ins Gewissen. Waren sie in der ersten Hälfte auf ihrer Seite geblieben und hatten die DSC-Stürmer bei Positionswechseln übernommen, so blieben sie später ihrem jeweiligen Gegenspieler ständig auf den Fersen. „Wir haben noch ein paar Probleme bei der Abstimmung, müssen mehr miteinander reden. Trotzdem haben wir zweimal zu Null gespielt", kommentierte Roman Müller, der es meist mit Nikica Maglica zu tun hatte. Rocco Milde war bei Radek Sionko in guten Händen. „Er ist zwar schnell, aber das bin ich auch. Dass Milde ausgewechselt wurde, spricht ebenfalls für mich", meinte der Tscheche.

Die Kabinenpredigt des Trainers hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Nach dem Seitenwechsel wirkte das Auer Spiel gefälliger, und es ergaben sich weitere Chancen. So konnte Maik Kunze nach einer Eingabe von Jörg Kirsten, der insgesamt unter seinen Möglichkeiten blieb, nur mit Mühe an einem weiteren Treffer gehindert werden. Der eingewechselte Tonci Boban hätte seine erste Aktion fast mit dem 3:0 abgeschlossen, zog aber das Leder am langen Pfosten vorbei. Die besten Möglichkeiten für den DSC vergaben Bustos, Ernst und Gleis. Aber bis auf Libero Thomas Hoßmang konnten die Dresdner in Sachen Einsatz den Auern zu keiner Zeit das Wasser reichen.

„Wir haben gezeigt bekommen, dass die Trauben in der neuen Regionalliga sehr hoch hängen", konstatierte DSC-Coach Matthias Schulz, der mit seinem Vorstand eigentlich eine Zigarre auf den Sieg rauchen wollte. Als faire Verlierer überließen die Dresdner aber symbolisch den Gästen ihre Havannas. Uli Steudel, Freie Presse, 07.08.2000