Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

3. Spieltag - Samstag, 12.08.2000 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - RW Essen 1:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Maik Kischko - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Roman Müller, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth (68. Marcel Salomo), Matthias Heidrich - Jörg Kirsten (72. Ronny Jank), Maik Kunze (62. Tonci Boban), Marian Pagels; Trainer: Gerd Schädlich

RW Essen: Christoph Müller - Olaf Skok, Helmut Rahner, Christoph Chylla - Andreas Winkler, Markus Voike (73. Czemo Smjecanin), Maurice Rayer (46. Krisztian Szollar), Ivan Konjevic, Erwin Koen (46. Mirano Carrilho) - Sascha Wolf, Ulf Raschke

Tore: 1:0 Marco Kurth (42.)

Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)

Zuschauer: 4500

Gelbe Karte: Matthias Heidrich (2.), Jörg Kirsten / Maurice Rayer, Helmut Rahner (2.), Ivan Konjevic, Markus Voike, Krisztian Szollar

FC Erzgebirge spielt weiter die erste Geige

Aue gewinnt 1:0 gegen Essen

Eigentlich hatte Marco Kurth längst um seine Auswechslung gebeten. Doch zum Glück für den FC Erzgebirge Aue reagierte Trainer Gerd Schädlich nicht sofort, sondern ließ den Youngster, der nächste Woche seinen 22. Geburtstag feiert, zunächst auf dem Feld. Das sollte sich gegen Rot-Weiß Essen auszahlen. Durch Kurths Treffer in der 42. Minute besiegte der FCE am Sonnabend am 3. Spieltag der Fußball-Regionalliga Nord den Traditionsclub aus dem Ruhrpott mit 1:0 und bleibt damit weiter an der Tabellenspitze.

"Gleich zu Beginn habe ich mir die Bauchmuskulatur gezerrt. So konnte ich nicht mehr richtig in die jedem Zweikampf gehen. Bei jedem Sprung zum Kopfball hatte ich Schmerzen. Deshalb wollte ich runter", begründete der kahlgeschorene Mittelfeldspieler seinen Wunsch. Schließlich ging es aber weiter. Selbst in der zweiten Halbzeit hielt Kurth, angespornt von dem Erfolgserlebnis, noch knapp eine halbe Stunde durch. "Dann ging es wirklich nicht mehr. Es wäre ein Risiko für die Mannschaft gewesen", meinte der Torschütze, der mit der linken Innenseite den Ball aus 18 Metern in die Maschen gesetzt hatte.

Die Szene, die zum Goldenen Tor führte, war richtungsweisend für die weitere Partie. Essens mit einer gelben Karte vorbelasteter Ersatzlibero Maurice Rayer, der für den verletzten Markus Kaya spielte, wäre nach einem groben Foul an Maik Kunze fast vom Platz geflogen. Gästetrainer Klaus Berge ließ den Niederländer in der Kabine und musste erneut umstellen. Aus dem fälligen Freistoß von Borislav Tomoski entwickelte sich der Treffer.

Bis dahin hatten die Veilchen allerdings schon zwei hochkarätige Chancen ausgelassen, beide durch Jörg Kirsten. Einmal jagte der Sturmführer einen Rückpass von Matthias Heidrich, der auf der rechten Außenbahn den Holländer Erwin Koen überlaufen hatte, über das Gebälk. Dann verzog Kirsten freistehend nach Zuspiel von Tomoski.

Im zweiten Durchgang überließ der FCE zunehmend den Gästen die Initiative. Aber die Rot-Weißen wussten mit ihrer Feldüberlegenheit nichts anzufangen. Nicht eine gefährliche Aktion brachte die Gastgeber in Bedrängnis. Bei etwas konsequenterem Konterspiel wäre der Sieg sicher noch höher ausgefallen, doch dafür fehlte am Sonnabend die Präzision. Bei einem kapitalen Schuss von Marcel Salomo bewahrte Essens Keeper Christoph Müller in der Nachspielzeit seine Elf vor einer deutlicheren Niederlage.

"Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu weit zurückgezogen, und im Spiel nach vorn war der letzte Pass meist zu ungenau. Sonst war unsere Leistung okay und Essen nur bei Standards gefährlich", kommentierte FCE-Trainer Gerd Schädlich die 95 Minuten, denn der sonst souveräne Schiedsrichter Babak Rafati aus Hannover ließ lange nachspielen.

Trotzdem konnten die 4500 Zuschauer, die für eine tolle Stimlllung im Stadion gesorgt hatten, zufrieden nach Hause gehen. Der kleine Verein aus dem Erzgebirge. spielt im Konzert der vielen Großstadtclubs in der Regionalliga weiter die erste Geige. Uli Steudel, Freie Presse, 14.08.2000