Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

4. Spieltag - Samstag, 19.08.2000 - 14:00

SC Verl - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1)

SC Verl: Andreas Ortkemper - Marc Schwiderowski, Kai Schriewersmann, Christian Meyer - Markus Winter, Gerald Schröder, Roger Schmidt, Reiner Plaßhenrich (70. Christian Zodrow), Thomas Goch (66. Mariusz Rogowski) - Stefan Siedschlag, Ioan Perdei (59. Tino Milde)

FC Erzgebirge Aue: Maik Kischko - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Roman Müller, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marcel Salomo, Matthias Heidrich - Jörg Kirsten (83. Tonci Boban), Maik Kunze (71. Ronny Jank), Marian Pagels; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 0:1 Maik Kunze (36.)

Schiedsrichter: Christian Soltow (Hamburg)

Zuschauer: 2019

Gelbe Karte: Stefan Siedschlag (3.) / Roman Müller, Radek Sionko, Marian Pagels (2.), Marcel Salomo, Maik Kunze

Vergebener Elfmeter: Christian Meyer (Foulelfmeter, 26.) / -

FC Erzgebirge Aue nach Sieg in Verl weiter an der Spitze

Fans bitten Spieler auf dem Rasen zum Tanz

Jede Firma, die etwas auf sich hält, feiert einen Tag der offenen Tür. Der FC Erzgebirge Aue hält davon gar nichts. Er steht nach dem vierten Tag der geschlossenen Tür weiter mit makelloser Bilanz an der Spitze der Fußball-Regionalliga Nord. "Schon wieder zu null", prostete Trainer Gerd Schädlich Manager Lutz Lindemann nach dem 1:0 (1:0)-Sieg beim SC Verl zu. "Das ist wirklich schon unheimlich", kommentierte Ronny Jank die fehlenden Gegentore, fügte aber sofort hinzu, dass aus "Selbstbewusstsein nun keine Überheblichkeit" werden dürfe.

Schädlich, der erst "Weihnachten, wenn wir genug Punkte für den Klassenerhalt haben", die Ziele neu definieren will, braucht keine Angst zu haben, dass seine scheinbaren Überflieger abheben. "Es war kein tolles Spiel von uns", blieb Regisseur Borislav Tomoski realistisch. Auch der Coach hatte einige Dinge gesehen, die ihm nicht gefielen, und die es vor der Partie am Mittwoch gegen den KFC Uerdingen (Anstoß: 19 Uhr) abzustellen gilt. Vor allem die Zeit ab der 27. Minute hatte dem Trainer missfallen. Bis dahin hatte der FC keine Mühe, die Ostwestfalen von ihrem Tor fernzuhalten. Auch für den unberechtigten Elfmeter, den Christian Meyer über das Tor schoss, konnte der Tabellenführer nichts. Dass er aber danach für zehn Minuten völlig den Faden verlor und bei einem Pfostenschuss sowie einem Kopfball, den Marian Pagels von der Linie kratzte, großes Glück hatte, gefiel Schädlich überhaupt nicht. Einen schwachen Eindruck machte in dieser Phase Marcel Salomo, der den angeschlagenen Marco Kurth ersetzte. "Der Elfmeter hat mich ein bisschen wütend gemacht", entschuldigte sich Salomo, der angeblich das Foul begangen haben soll.

"Man gewinnt so ein Spiel, wenn man vorne steht", bemühte Schädlich nach der Partie eine Weisheit. Auch der Spruch, dass sich ausgelassene Chancen rächen, bewahrheitete sich. Maik Kunze zog in der 37. Minute trocken ab, und der Ball schlug links unten im Verler Netz ein. In der zweiten Hälfte hätte Aue frühzeitig alles klar machen können. Statt dessen benötigten sie in der 69. Minute noch einmal die Hilfe des Torpfostens. Dies änderte nichts daran, dass Verls Trainer Dieter Hecking zugab: "Die Niederlage geht in Ordnung".

Dass bei Tagen der geschlossenen Tür nicht weniger Stimmung ist als bei den der offenen, zeigte sich nach dem Schlusspfiff. Die etwa 150 mitgereisten Fans tanzten mit den Spielern auf dem Rasen. Freie Presse, 21.08.2000