Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

14. Spieltag - Samstag, 28.10.2000 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Fortuna Köln 2:1 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Maik Kischko - Udo Tautenhahn (68. Ronny Jank), Radek Sionko, Petr Grund - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Matthias Heidrich, Marian Pagels - Jörg Kirsten (72. Peter Heidler), Maik Kunze (90. Marek Nowacki), Marcel Salomo; Trainer: Gerd Schädlich

Fortuna Köln: Peter Martin - Jan Schanda, Thomas Ridder - Andre van der Zander, Frank Süs, Sven Schuchardt, Hansjörg Schneider, Tibor Nadj (72. Oliver Lindemann), Mario Nacev (81. Frank Döpper) - Torsten Sümnich, Marco Antwerpen

Tore: 1:0 Maik Kunze (25.); 1:1 Jan Schanda (60.); 2:1 Maik Kunze (76.)

Schiedsrichter: Markus Häcker (Pentz)

Zuschauer: 2900

Gelbe Karte: Radek Sionko (3.), Petr Grund (2.), Matthias Heidrich (5., gesperrt) / Mario Nacev (2.)

Kunze lässt Veilchen wieder auferstehen

Für Sekunden genoss er den Augenblick des Glücks, spazierte einsam und allein auf das Tor zu, in dem er eine Viertelstunde vorher den entscheidenden Ball versenkte. Dann lief er in die Fankurve, wo er viele Hände schütteln musste: Maik Kunze hatte am Samstag mit seinen Toren in der 25. und 76. Minute maßgebend Anteil daran; dass der FC Erzgebirge Aue in der Fußball-Regionalliga Fortuna Köln 2:1 (1:0) bezwang. Nach vier Niederlagen in Folge fielen nach diesem Sieg auch Trainer Gerd Schädlich zentnerschwere Lasten vom Herzen. "Die Mannschaft hat gegen die spielstarken Kölner enorm gekämpft und verdient gewonnen", strahlte der 47-Jährige zurecht.

Schädlich dürfte damit wieder sicher im Trainerstuhl sitzen, und Präsident Uwe Leonhardt konnte seinen Maßnahme-Katalog wegstecken. In diesem hätte aber ohnehin nur "noch mehr Training" gestanden, wie der Auer Vereinschef verriet. Wie dem auch sei, die Veilchen zwangen die auswärtsstarken Kölner mit einer taktisch disziplinierten Leistung in die Knie. In der ersten Halbzeit gestatteten sie den Gästen keine einzige Torchance, einer der wenigen Auer Angriffszüge brachte durch eine schöne Einzelleistung von Kunze sogar die Führung.

Im zweiten Spielabschnitt machten die Gastgeber dann mehr Druck, gingen noch aggressiver in die Zweikämpfe. Die Begegnung wurde ruppiger, unschöne Szenen erhitzten die Gemüter. So ging Libero Tautenhahn nach einer Ellenbogenattacke von Nadj in der 67. Minute zu Boden, der schwache Schiedsrichter Häcker (Pentz) ließ weiterspielen. Der Auer wurde umgehend ausgewechselt und mit einer Risswunde an der Innenlippe ins Krankenhaus gefahren.

Der FCE ließ sich auch von diesem Handicap nicht aus seinem Konzept bringen und wurde für den unermüdlichen Einsatz belohnt. Eine Flanke von Pagels spitzelte Kunze ins Kölner Tor (76.). Der Jubel der 2900 Zuschauer kannte keine Grenzen. In der Schlussviertelstunde entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Kischko machte seinen Fehler, der in der 60. Minute durch Schanda zum 1:1 führte, mit einer Glanzparade gegen den frei durchgelaufenen Sümnich wieder wett (78.). Jank (87.) und Salomo (Pfosten, 90.) hätten die Auer Führung sogar noch erhöhen können.

"Meine Spieler werden in den kommenden Tagen wieder viel Lob hören. Ich hoffe, dass sie es dieses Mal richtig einordnen und ihre Leistungen in Babelsberg bestätigen", meinte Schädlich mit Blick auf den nächsten Spieltag. Zunächst müssen die Veilchen aber morgen, 13.30 Uhr, im Sachsenpokal beim OFC Neugersdorf antreten. Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 30.10.2000