Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

15. Spieltag - Samstag, 04.11.2000 - 14:00

SV Babelsberg 03 - FC Erzgebirge Aue 2:1 (0:1)

SV Babelsberg 03: Alexander Kunze - Marcus Petsch (14. Zoran Tomcic), Mentor Miftari (46. Michael Lorenz), Marco Laaser - Igor Lazic, Björn Laars, Martino Gatti, Almedin Civa, Slawomir Chalaskiewicz (34. Jaczek Ratajczak) - Enrico Röver, Marco Küntzel

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Petr Grund - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Matthias Heidrich, Marcel Salomo - Maik Kunze, Ronny Jank, Marian Pagels; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 0:1 Maik Kunze (38.); 1:1 Jaczek Ratajczak (59.); 2:1 Marco Kurth (Eigentor, 88.)

Schiedsrichter: Rainer Hahne (Hannover)

Zuschauer: 2411

Gelbe Karte: Almedin Civa (4.), Jaczek Ratajczak / Petr Grund (3.), Radek Sionko (4.), Udo Tautenhahn (8.), Marcel Salomo (3.)

Unglücksrabe Kurth trifft ins eigene Tor

Auf den ersten Blick kann man ein Fußballspiel kaum unglücklicher verlieren. Bis in die Schlussphase hinein hielt der FC Erzgebirge Aue den angestrebten Auswärtspunkt in den Händen. Dann ereilte ihn das Schicksal in Form eines Eigentores, als Unglücksrabe Marco Kurth, sonst einer der Besten, dem Schuss von Röver die entscheidende Richtungsänderung gab. So gesehen war der 2:1-Sieg des SV Babelsberg etwas glücklich, auf Grund einer deutlichen Steigerung nach der Pause aber nicht unverdient.

Aue hatte es vor der Pause versäumt, aus seiner Überlegenheit mehr zu machen - und dann nach dem Wechsel nach vorn nichts mehr zustande gebracht. Beides erwies sich in der Summe als spielentscheidend. "Wir haben zwei grundverschiedene Halbzeiten gesehen", fand auch Gäste-Trainer Gerd Schädlich. Seine Mannschaft blockte zunächst nicht nur die gefürchtete Babelsberger Anfangsoffensive ab, sondern suchte ihr Heil auch mehr und mehr in gefährlichen Kontern. Initiator war dabei oft der in dieser Phase noch starke Tomoski.

Nach seiner Vorarbeit zwang Maik Kunze seinen Namensvetter im Babelsberger Kasten zur Glanzparade (18.). Gegen Ende der ersten Hälfte gab es das Duell noch einmal: Diesmal blieb der Stürmer mit einem wuchtigen Kopfball nach schöner Flanke von Marian Pagels Sieger. Weil kurz darauf Marcel Salomos 20-Meter-Geschoss nur knapp am Pfosten vorbeistrich, schmeichelte der knappe Pausenrückstand den Hausherren sogar.

Diese aber kamen wie verwandelt aus der Kabine. Das Solo des schnellen Küntzel konnte Kurth gerade noch abblocken (48.), doch seine brillante Vorarbeit verwertete Ratajczak zum Ausgleich. Der FCE blieb eine entsprechende Antwort schuldig: "Wir haben im Mittelfeld zu schnell und leichtfertig die Bälle verloren", kritisierte Schädlich. Vorn liefen sich Jank und Kunze zwar die Füße wund, doch von hinten kam nicht mehr viel, weil vor allem Tomoski immer schlechter und von Schädlich, der dem Regisseur später sogar "Lustlosigkeit" vorwarf, schließlich ausgewechselt wurde.

Die zunehmende Lethargie der Gäste ermutigte den SVB noch einmal zur Schlussoffensive. In dieser kam die größte Tat des solide haltenden Böhme, als er Küntzels Hinterhaltschuss entschärfte (85.). Doch Aues Deckung wackelte bedrohlich und bot schließlich Röver die entscheidende Lücke. Dass die Erzgebirger in der Nachspielzeit durch Heidrich und Jank noch zwei Möglichkeiten hatten, sei nicht verschwiegen. Doch es war schon zu spät. Freie Presse, 06.11.2000