Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

16. Spieltag - Freitag, 10.11.2000 - 19:00

FC Erzgebirge Aue - Preußen Münster 0:0

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Petr Grund - Borislav Tomoski (84. Holger Hasse), Marco Kurth, Matthias Heidrich, Marcel Salomo - Maik Kunze, Ronny Jank (60. Jörg Kirsten), Marian Pagels (88. Marek Nowacki); Trainer: Gerd Schädlich

Preußen Münster: Thorsten Stuckmann - Roy Nischkowsky, Heiko Kuhn - Bernd Winter, Ingmar Putz, Martin Przondziono, Stephan Küsters, Michael Kruskopf (54. Carlos Castilla), Andreas Helmer, Matthias Becker - Marek Lesniak (78. Lars Mettenbrink)

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Gunnar Melms (Osterburg)

Zuschauer: 3500

Gelbe Karte: Udo Tautenhahn (9.), Marcel Salomo (4.) / Andreas Helmer (3.), Stephan Küsters (5., gesperrt)

Aue verzichtet auf neue Spieler

Präsidium verordnet Sparkurs - 0:0 gegen Preußen Münster "Punkt im Abstiegskampf"

Als die eigentliche Nachricht des Tages verkündet wurde, waren die 3500 Zuschauer des Regionalliga-Spiels FC Erzgebirge Aue gegen Preußen Münster (0:0) am Freitagabend längst auf dem Nachhauseweg. "Verstärkungen sind nicht in Sicht. Wir werden in dieser Saison definitiv keine neuen Spieler mehr holen", betonte im Anschluss an die Pressekonferenz der Schatzmeister des FCE, Bertram Höfer.

Damit dürfte auch dem letzten Fußballfan im Lößnitztal klar werden: Die Auer kämpfen trotz ihres sechsten Platzes um den Abstieg. Wer gehofft hatte, die Elf von Trainer Gerd Schädlich könnte mit ein, zwei neuen Spielern im Konzert der (finanz)stärkeren Regionalligavereine mitspielen, wird bitter enttäuscht sein. "Für mich ist diese Aussage realistisches Denken. Es bringt nichts, wenn wir uns etwas vormachen", zeigte Schädlich Verständnis, obwohl auch er zwei Tage vorher noch die Verpflichtung des zum Probetraining weilenden Davor Krznaric in Erwägung gezogen hatte.

Was den Sinneswandel im FCE-Präsidium hervorgerufen hat, wird wohl das Geheimnis von Leonhardt und Co bleiben. Vielleicht war es der Abbruch der Verbindungen zu der Kinowelt-Tochter Sportwelt. "Wir standen ein Jahr lang in Verhandlung, aber wir konnten uns nicht auf eine faire Partnerschaft einigen", stellte Höfer klar. Die Vereinsspitze nimmt mit der Aussage vom Freitag in Kauf, dass die Zuschauer in den kommenden Partien ausbleiben. Denn eine Mannschaft, die um den Aufstieg spielt, zieht nun einmal mehr Fans an als eine, die um den Klassenerhalt kämpft.

Auch in den Köpfen der Auer Spieler geistert immer noch das Abstiegsgespenst. Daran konnte der 25. Punktgewinn im 15. Punktspiel nichts ändern. "Das Unentschieden ist vom Ergebnis her sicher zu wenig. Doch wenn man unsere nähere Vergangenheit sieht, muss man diesen kleinen Schritt positiv werten", meinte Dirk Böhme nach dem Schlusspfiff.

Der Auer Torhüter hatte mit seinen großartigen Reaktionen in der 56. und 68. Minute, als Marek Lesniak zweimal frei auf Böhme zulief, großen Anteil am torlosen Remis. Das Glück stand den Auern zur Seite, als Stephan Küsters (26.) und Carsten Becker (64.) nur das Lattenkreuz bzw. den Pfosten trafen.

Die Veilchen zeigten auch am Freitagabend wieder zwei Gesichter. In der ersten Hälfte bestimmten sie klar das Geschehen auf dem Rasen und hätten mit einer Führung in die Kabine gehen können. In den zweiten 45 Minuten mussten die Fans aber einige Male bangen. Münster verstärkte die Angriffsbemühungen enorm und brachte die Hintermannschaft der Gastgeber ein ums andere Mal in Verlegenheit. "Beide Torhüter haben das 0:0 gerettet. Das Spiel hätte auch 3:3 enden können", erklärte Schädlich, der seiner Elf eine gute kämpferische Leistung bescheinigte, aber auch bemerkte, dass sie spielerisch nicht den besten Tag erwischte.

Für Kapitän Udo Tautenhahn war der Zähler gegen die Preußen wieder einer gegen den Abstieg. "Wir wollten zu Null spielen, hätten in der ersten Halbzeit aber unsere Standards besser nutzen müssen", sagte der Libero, der neben Grund, Böhme, Heidrich und Kunze zu den Aktivposten des FCE zählte. Freie Presse, 13.11.2000