FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Matthias Heidrich, Roman Müller - Jörg Kirsten (68. Marian Pagels), Maik Kunze (79. Ronny Jank); Trainer: Gerd Schädlich
Werder Bremen II: Pascal Borel - Alexej Spasskov, Björn Schierenbeck, Markus Krösche, Simon Knipper - Lars Schmedes (46. Thorsten Rohwer), Uwe Harttgen, Danny Fütterer, Tim Borowski (69. Frank Kaiser) - Sergej Zimine, Alexander Nouri (79. Thorsten Greb)
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Kai-Uwe Gärtner (Dresden)
Zuschauer: 2000
Gelbe Karte: Holger Hasse (4.), Jörg Kirsten (2.) / Markus Krösche (2.), Tim Borowski (2.), Danny Fütterer (5., gesperrt), Sergej Zimine
Gelb/Rote Karte: Udo Tautenhahn (75.) / -
Rote Karte: Matthias Heidrich (78.) / -
Schiedsrichter erhitzt die Gemüter der Fans
Trostloses 0:0 zwischen FC Erzgebirge Aue und Bremens Amateuren - Tautenhahn und Heidrich fliegen vom Platz
Aue. Nach einem mageren Punkt aus drei Spielen sollte endlich ein voller Erfolg her. Doch aus dem erhofften Heimsieg des FC Erzgebirge Aue gegen die Amateure des SV Werder Bremen wurde nichts. Die Veilchen kamen am Samstag in der Regionalliga Nord über ein torloses Unentschieden nicht hinaus und schickten die 2000 Zuschauer mit erhitzten Gemütern nach Hause.
Es war vor allem Schiedsrichter Kai-Uwe Gärtner, der sich den Zorn der Fans zugezogen hatte. Der Referee erwischte nicht seinen besten Tag, doch bei den umstrittenen Entscheidungen in der Schlussphase dieser schwachen Regionalliga-Partie lag der Dortmunder richtig. Zunächst zeigte Gärtner Udo Tautenhahn die gelb-rote Karte (75.). Der Libero war nach seinem rüden Einsteigen gegen Tim Borowski in der 16. Minute erstmals verwarnt worden. In der 78. Minute trat Matthias Heidrich völlig unverständlich gegen Alexander Nouri nach und wurde ebenfalls des Feldes verwiesen.
Beide Szenen waren traurige Höhepunkte eines trostlosen Fußball-Nachmittags. Dabei hatten sich die Auer so viel vorgenommen. "Wir wollten ein frühes Tor erzielen und die Zuschauer wieder auf unsere Seite bringen", betonte Trainer Gerd Schädlich. Der Fanblock war aus Protest leer geblieben. Erst mit Beginn der zweiten Halbzeit standen die treuesten Zuschauer wieder auf ihren angestammten Plätzen.
Kämpferisch nicht alles gegeben zu haben, konnte man den Gastgebern am Samstag wahrlich nicht vorwerfen. Doch spielerisch blieben auch dieses Mal wieder fast alle Wünsche offen. "Dass der Kampf dominiert, ist in der momentanen Situation verständlich. Doch solche Spiele muss man eigentlich gewinnen, aber wir gewinnen sie zur Zeit eben einfach nicht", haderte Marco Kurth mit dem Schicksal.
Vielleicht hätte sich das Blatt zum Besseren gewandt, wenn Jörg Kirsten (5. und 20. Minute) oder Maik Kunze (8.) frühzeitig ins Werder-Tor getroffen hätten. "Einer dieser beiden Riesen musste rein gehen", ärgerte sich "Jockel". So aber konnten sich die Bremer in die eigene Hälfte zurückziehen. Aue fand kein geeignetes Mittel, dieses Abwehrbollwerk zu knacken. "Wir wollten zu Null spielen. Schade, dass wir unsere Chancen in der ersten Halbzeit nicht genutzt haben", meinte Radek Sionko, der Tscheche in Auer Diensten.
Auch Gerd Schädlich monierte nach dem Schlusspfiff, dass sein Team im ersten Spielabschnitt zu wenig Kapital aus seinen Möglichkeiten geschlagen hatte. "Am Ende muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie mit neun Mann das 0:0 über die Runden gebracht hat", erklärte der Coach. Denn der beste Mann auf dem Platz, Björn Schierenbeck, kam in der 84. Minute im Auer Strafraum völlig frei zum Kopfball, und der FCE durfte sich bei Torwart Dirk Böhme bedanken, der mit seinem tollen Reflex wenigstens einen Punkt rettete. Freie Presse, 27.11.2000
|