Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

23. Spieltag - Samstag, 10.02.2001 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - SC Verl 2:1 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Hahnel - Udo Tautenhahn, Murat Jasarevic, Petr Grund, Holger Hasse - Borislav Tomoski (78. Radek Sionko), Marco Kurth, Roman Müller - Jörg Kirsten, Maik Kunze (74. Marcel Salomo), Ronny Jank (68. Marian Pagels); Trainer: Gerd Schädlich

SC Verl: Michael Joswig - Marc Schwiderowski, Kai Schriewersmann, Josip Rasic (55. Ioan Perdei), Markus Mrugalla, Christian Meyer - Gerald Schröder, Roger Schmidt, Reiner Plaßhenrich - Stefan Siedschlag (83. Tino Milde), Mariusz Rogowski (72. Jan Majewski)

Tore: 1:0 Jörg Kirsten (36.); 1:1 Roger Schmidt (64.); 2:1 Marco Kurth (67.)

Schiedsrichter: Dominik Marks (Berlin)

Zuschauer: 2700

Gelbe Karte: Murat Jasarevic (2.), Udo Tautenhahn (11.), Ronny Jank (4.) / Markus Mrugalla (5., gesperrt), Gerald Schröder (2.), Tino Milde (5., gesperrt)

Kirsten & Kurth sorgen für neue Glücksgefühle

Aue feiert 2:1-Erfolg über Verl

Auf diesen Moment musste der FC Erzgebirge Aue lange warten. Exakt 105 Tage. Denn zum ersten Mal seit dem 28. Oktober konnte der FCE am Samstag in der Fußball-Regionalliga wieder richtig jubeln. Mit 2:1 besiegten die Veilchen den SC Verl, der in dieser Saison auswärts immerhin schon vier Siege und drei Unentschieden erkämpfen konnte. Doch im Lößnitztal besaßen die Westfalen nicht den Hauch einer Chance. Dennoch musste Trainer Gerd Schädlich mit seinem Team bis zur letzten Minute zittern, ehe die drei Punkte in Sack und Tüten waren. "Wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Unser Manko war, dass es zur Pause nur 1:0 stand", bemängelte der Auer Coach nach der Partie die Torausbeute.

Tautenhahn (16.), Kirsten (19.), Grund (27.), Hasse (32.) und Jank (32.) hatten die Führung auf dem Kopf oder Fuß, ehe Jörg Kirsten in der 36. Minute das umjubelte 1:0 erzielte. Nach einem Eckball war das Leder bereits aus der Gefahrenzone. Doch Maik Kunze setzte sich nahe der Torauslinie prima ein, brachte mit einem Fallrückzieher den Ball in den Strafraum zu Roman Müller, der per Kopf zu Kirsten verlängerte. Der Torjäger wuchtete ebenfalls mit dem Kopf den Ball unhaltbar unter die Latte. Damit belohnte "Jockel" auch seinen bedingungslosen Einsatz. Der 33-Jährige, der zuletzt am 28. Mai 2000 im Finale des Sachsenpokals getroffen hatte, zeigte sich gegen Verl wie in seinen besten Tagen.

"Jörg hat viel gearbeitet und auch in punkto Laufbereitschaft überzeugt. Von ihm konnte sich heute manch jüngerer Spieler eine Scheibe abschneiden", sparte Schädlich nicht mit Lob für den Stürmer. "Ich habe eine gute Vorbereitung gespielt und war ziemlich frustriert, dass ich in Essen nur auf der Bank saß. Mit der heutigen Leistung habe ich gezeigt, dass ich in die Mannschaft gehöre", zeigte Kirsten, dass sein Selbstbewusstsein unter der monatelangen Ladehemmung nicht gelitten hat.

Völlig überraschend fiel in der 64. Minute der Ausgleich. Die Gäste machten aus ihrer einzigen torgefährlichen Aktion im gesamten Spiel das 1:1. Nach einem Freistoß stand Roger Schmidt völlig frei im Auer Strafraum und ließ dem 19-jährigen Debütanten Jörg Hahnel keine Chance. Vielleicht wäre das Spiel danach gekippt. Doch praktisch im Gegenzug dribbelte Marco Kufth auf das Verler Tor zu und drückte aus 28 Metern ab. "Ich hatte Platz und Zeit. Der Ball ist mir zwar über den Spann gerutscht, aber er war zum Glück drin", strahlte der Schütze des Siegtores. "Wir wussten, dass wir den spielstarken Gegner auf dem weichen Rasen niederkämpfen mussten. Jetzt muss in Uerdingen ein Punkt her, denn dann kommen ganz schwere Spiele", schaute Kurth trotz neuen Glücksgefühls bereits auf die kommenden Wochen. Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 12.02.2001