Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

25. Spieltag - Samstag, 24.02.2001 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - VfB Luebeck 1:1 (1:1)

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Udo Tautenhahn, Murat Jasarevic, Petr Grund - Borislav Tomoski (58. Tonci Boban), Marco Kurth, Roman Müller, Marcel Salomo (58. Radek Sionko) - Veselin Popovic, Jörg Kirsten, Ronny Jank (67. Marian Pagels); Trainer: Gerd Schädlich

VfB Luebeck: Raphael Schäfer - Markus Kullig, Jan-Uwe Gundel, Björn Arens, Kai Achilles - Ramazan Yildirim, Vidmantas Vysniauskas, Jiri Homola (58. Oliver Schweißing), Wilken Harf - Mustafa Turgut (90. Christoph Dengel), Daniel Bärwolf (77. Dennis Kruppke)

Tore: 1:0 Jörg Kirsten (14.); 1:1 Mustafa Turgut (33.)

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 2200

Gelbe Karte: Jörg Kirsten (3.), Tonci Boban (5., gesperrt) / Kai Achilles (8.), Björn Arens (5., gesperrt)

Schädlich: Mit Einstellung zufrieden, mit Ergebnis nicht

Der FC Erzgebirge Aue war am Sonnabend ganz dicht dran, dem Tabellenführer der Regionalliga Nord ein Bein zu stellen. Dass sich die Gastgeber gegen den VfB Lübeck am Ende mit einem 1:1 begnügen mussten, lag neben einer mustergültig ausgeführten Freistoßvariante der Norddeutschen vor allem an der mangelnden Chancenverwertung der Platzherren.

"Die Mannschaft hätte den Sieg verdient gehabt", brachte es Trainer Gerd Schädlich nach abwechslungsreichen 90 Minuten auf den Punkt. Mit der Einstellung sei er zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Das Lob für die Kampfmoral kam nicht von ungefähr: Die Lila-Weißen übernahmen auf der gut präparierten Schneedecke im Erzgebirgsstadion vom Anpfiff weg die Initiative und brachten mit ihrer engagierten Spielweise den Spitzenreiter in Bedrängnis. Verdienter Lohn war das 1:0 in der 14. Minute. Nach einer Ecke von Petr Grund stand Jörg Kirsten am langen Pfosten goldrichtig und köpfte den Ball unhaltbar ins Lübecker Tor.

Danach wurde der VfB etwas stärker, wirklich Zwingendes kam aber nicht heraus. Dies lag nicht zuletzt daran, dass Daniel Bärwolf und Mustafa Turgut bei Murat Jasarevic und Petr Grund in guten Händen waren. Dank hoher Laufbereitschaft blieb Aue die bessere und torgefährlichere Mannschaft. Umso härter traf die Einheimischen der Ausgleich nach 31 Minuten. Der nicht überzeugende Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin hatte den Lübeckern einen Freistoß gut 20 Meter vor dem Auer Kasten zugesprochen. Mehrere VfB-Spieler liefen über den Ball und verwirrten damit Keeper Dirk Böhme. Als schließlich Turgut das Leder über die Mauer ins Netz zirkelte, war der Torhüter schon ins falsche Eck unterwegs. Fast im Gegenzug hatte der später mit einer Schulterverletzung ausgewechselte Ronny Jank im Anschluss an eine Ecke das 2:1 auf dem Fuß. Aber Lübecks Torhüter Raphael Schäfer lenkte den Ball über die Latte.

Wenngleich der FCE im zweiten Durchgang dem hohen Aufwand der ersten 45 Minuten Tribut zollen musste, blieb er das stärkere Team. Während Lübeck keine einzige Torchance mehr hatte, kam Aue zu einer ganzen Reihe hochkarätiger Möglichkeiten. Besonders in der letzten Viertelstunde begeisterten die Platzherren die 2200 Zuschauer mit druckvollem Spiel nach vorn. Das Startsignal für diese Schlussoffensive gab Veselin Popovic mit einem Kopfball an die Latte (75.). Auch Kirsten blieb die Krönung seiner guten Leistung verwehrt. In der 87. Minute scheiterte er frei durchgelaufen am VfB-Keeper. "Wir hätten gewinnen müssen", ärgerte sich der Stürmer nach dem Schlusspfiff.

Gästetrainer Dirk Bremser war dagegen mit dem 1:1 zufrieden: "Wir können mit dem Punkt sehr gut leben." Immerhin wollten die Aufstiegsaspiranten aus Lübeck am liebsten gar nicht auflaufen. Bremser jammerte auch nach dem Spiel noch über die angeblich irregulären Bedingungen im Erzgebirgsstadion. Kjell Riedel, Freie Presse, 26.02.2001