Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

28. Spieltag - Samstag, 17.03.2001 - 14:00

SG Wattenscheid 09 - FC Erzgebirge Aue 3:2 (2:2)

SG Wattenscheid 09: Christoph Jacob - Andreas Teichmann (80. Thomas Kläsener), Andreas Köster - Adamu Yakubu, Michael Stuckmann (46. Hamit Altintop), Gabriel Melkam (46. Markus Katriniok), Werner Kempkens, Frank Bläker - Ganiyu Shittu, Sven Lintjens, Abdul Iyodo

FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Udo Tautenhahn, Radek Sionko, Murat Jasarevic, Petr Grund - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Roman Müller, Tonci Boban (72. Maik Kunze) - Veselin Popovic, Ronny Jank (76. Marcel Salomo); Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 0:1 Veselin Popovic (6.); 0:2 Veselin Popovic (13.); 1:2 Sven Lintjens (29.); 2:2 Werner Kempkens (45.); 3:2 Adamu Yakubu (83.)

Schiedsrichter: Jörg Hielscher (Braunschweig)

Zuschauer: 948

Gelbe Karte: Werner Kempkens (4.), Sven Lintjens (12.) / Udo Tautenhahn (13.), Murat Jasarevic (3.), Ronny Jank (5., gesperrt), Radek Sionko (6.), Tonci Boban (6.)

Nach Traumstart noch gestolpert

Aue steht nach einem Auswärtsspiel wieder einmal mit leeren Händen da. Dabei deutete im Wattenscheider Lohrheidestadion in den ersten 20, 30 Minuten alles darauf hin, dass sich der FC Erzgebirge für die 0:4-Hinspielpleite heftigst revanchieren würde. Doch ein Fußballspiel dauert eben länger als eine halbe Stunde, und so wurde am Sonnabend aus dem 2:0-Vorsprung am Ende noch eine 2:3 (2:2)-Niederlage. Diese war, wie FC-Trainer Gerd Schädlich nach 90 mittelmäßigen Regionalliga-Minuten eingestehen musste, nicht unverdient.

Dabei erwischten "die bärenstark aufspielenden Gäste" (Trainer Hannes Bongartz) einen Traumstart. Wie einst im September die SG 09, als diese 4:0 in Aue gewann, benötigten diesmal die Erzgebirger keine Viertelstunde, um einen - so dachten die etwa 50 mitgereisten Anhänger - beruhigenden Vorsprung herauszuspielen.

Gerd Schädlich hatte eine offensive Elf ins Rennen geschickt, erst zum zweiten Mal in dieser Saison Borislav Tomoski und Tonci Boban im Mittelfeld nebeneinander aufgeboten. Für die Paukenschläge aber sorgte ein anderer: Es war Veselin Popovic, der zunächst auf Vorlage von Boban (6.) und dann nach feinem Pass in die Gasse von Marco Kurth (13.) Wattenscheids Torsteher Christoph Jacob keine Chance ließ. Noch ein weiteres Mal entwischte Popovic seinem Bewacher Andreas Köster, doch von Gabriel Melkam bedrängt, legte er sich den Ball zu weit vor, so dass Jacob eingreifen konnte (33.).

Zu diesem Zeitpunkt aber konnten sich die Auer ihres Sieges gar nicht mehr gewiss sein. 09-Mittelfeldregisseur Sven Lintjens, dem Kurth fast auf Schritt und Tritt folgte, hatte mit seinem Tor zum 1:2 (29.) die Gastgeber wieder ins Spiel gebracht. Damit war es mit der Auer Sicherheit vorbei. Weil Wattenscheid aber wenig Torgefahr ausstrahlte, war der Ausgleich noch vor der Pause schon etwas überraschend. Werner Kempkens drosch das Leder aus vollem Lauf 18 Meter vom Gehäuse entfernt direkt in die Maschen, je nach Sichtweise ein Traumtor, oder wie Schädlich es später formulierte "ein Sonntagsschuss".

Dem risikovollen Spiel der Gastgeber, die nach dem Seitenwechsel ihren Libero Yakubu Adamu auflösten, hatte der FC Erzgebirge kaum etwas entgegenzusetzen. So war es eigentlich folgerichtig, dass noch das 2:3 fiel. Verantwortlich dafür zeichnete eben jener Adamu, der mit links in die lange Ecke traf (83.). Daniel Frost, Freie Presse, 19.03.2001