Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nord 2000/01

Spielbericht

37. Spieltag - Samstag, 02.06.2001 - 14:00

Werder Bremen II - FC Erzgebirge Aue 2:0 (0:0)

Werder Bremen II: Pascal Borel - Alexej Spasskov, Björn Schierenbeck, Markus Krösche - Lars Schmedes, Simon Rolfes, Thorsten Rohwer, Frank Kaiser, Danny Fütterer - Alexander Nouri (55. Sebastian Schröer), Blaise Mamoun

FC Erzgebirge Aue: Maik Kischko - Udo Tautenhahn, Murat Jasarevic, Petr Grund - Borislav Tomoski, Marco Kurth, Matthias Heidrich (76. Thorsten Ernst), Roman Müller (23. Peter Heidler), Tonci Boban - Jörg Kirsten (76. Michel Petrick), Marian Pagels; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 1:0 Simon Rolfes (68.); 2:0 Sebastian Schröer (78.)

Schiedsrichter: Holger Grabanowski (Hude)

Zuschauer: 600

Gelbe Karte: - / Roman Müller (10., gesperrt), Tonci Boban (9.)

Aues "Beachboys" ohne Chance

FCE unterliegt Bremens Amateuren 0:2 - Schädlich kritisiert "Fußball Richtung Strand"

Als Tabellensiebter im Niemandsland der Regionalliga Nord stehend, können sich die Kicker des FC Erzgebirge Aue beim Saisonfinale offensichtlich nur schwer motivieren: Nach der vorletzten Partie gegen die abstiegsbedrohten Amateure des SV Werder verließen sie jedenfalls mit einer verdienten 0:2 (0:0) Niederlage den Platz. "Ich bin enttäuscht", schilderte Trainer Gerd Schädlich seine Gemütslage nach Spielschluss. Tatsächlich sahen die rund 600 Zuschauer zwei recht unterschiedlich engagierte Mannschaften. Während die Bremer um die letzte Chance des Klassenerhalts kämpften, wähnten sich die Auer offenbar schon im Urlaub.

Über weite Strecken des Spiel hätten sie "Fußball Richtung Strand" gespielt, befand auch der Auer Trainer. Und so hatten die Gäste dem Angriffsdruck der Grünweißen nur wenig entgegen zu setzen. Bereits nach fünf Minuten bot sich Werders Mamoun die Chance zur Führung, doch sein Kopfball strich am Tor von Maik Kischko vorbei. Erst nachdem die Gastgeber in der 18. Minute durch Alexander Nouri ihre zweite Großchance ausließen, feierte der Angriff der Erzgebirger Premiere: Nach 20 Spielminuten tauchten Kirsten und Co. zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor der Bremer auf. Allerdings konnte der Auer Sturmführer die von Pagels geschlagene Flanke nicht mehr kontrollieren - sein Volleyschuss ging neben das Tor.

Es sollte die einzige nennenswerte Aktion der Gäste im ersten Durchgang bleiben, mit dem torlosen Unentschieden waren die Erzgebirger zur Halbzeit gut bedient. In der Kabine muss Gerd Schädlich dann deutliche Worte gefunden haben. Jedenfalls begannen nach Wiederanpfiff die 20 Minuten, in denen sein Team "Fußball" gespielt habe - und zu zwei Torchancen kam: Tomoski (57.) und Pagels (58.) zielten mit Gewaltschüssen aus der zweiten Reihe jedoch über das Tor.

Ein wenig unerklärlich war es schon, warum sich die Auer nach dieser Drangperiode gegen Mitte der zweiten Halbzeit wieder in die Defensive drängen ließen. Fast schien es so, als glaubten sie mit dem kurzzeitigen Aufbäumen ihr Soll erfüllt zu haben. Anders ist jedenfalls nicht zu verstehen , warum U18 Nationalspieler Simon Rolfes in der 67. Minute völlig freistehend aus 5 Metern zur Führung einköpfen konnte.

Nachdem sich die Abwehr der Auer elf Minuten später ähnlich fahrlässig anstellte, war die Partie entschieden: Wieder war es Rolfes, der sich den Ball erkämpfte und auf das Tor der Gäste zulief. Seinen Schuss konnte Kischko zwar noch an die Latte lenken, dafür musste der eingewechselte Schröer den Ball nur noch über die Linie drücken. "Werder hat alles versucht", stellte Schädlich nach der Partie fest - von seinen Team ließ sich dies nicht behaupten. Und so verdienten sich die rund 150 mitgereisten Fans auf Seiten der Auer die besten Noten: Sie unterstützten ihre Elf auch noch, als deren Leistung längst die Niederlage besiegelt hatte. Stefan Freye, Freie Presse, 04.06.2001